filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk! ****0 = Hervorragend, ***00 = Unterhaltsam, **000 = Mittelmäßig, *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben! 00000 = Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!

Januar 2009 - Filmstarts:

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filminformer-Filmtipp des Monats Januar 2009:

Alles für meinen Vater

Originaltitel: Sof Shavua B'Tel Aviv / Shabat Shalom Maradona

Deutschland / Israel 2008 / 96 Min.

Regie: Dror Zahavi.

Darsteller: Shredi Jabarin, Hili Yalon, Shlomo Vishinsky, Rosina Kambus.

Der junge Palästinenser Tarek (Shredi Jabarin) sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv die Ehre seines Vaters zu retten. Doch die Selbstzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz (Shlomo Vishinsky) und verliebt sich in die wunderschöne wie wütende Jüdin Keren (Hili Yalon). Obwohl Tarek und Keren mit ihren eigenen Geschichten beschäftigt sind, bahnt sich die Liebe ihren Weg. In Tel Aviv beginnen zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns ...

filminformer-Bewertung: Regisseur Zahavi erzählt eine berührende Geschichte mit atmosphärischen und frischen Bildern, die das alltägliche Leben Tel Avivs in den Mittelpunkt stellen und die Menschen hinter den fast zur Gewohnheit gewordenen grausamen Bildern von Attentaten, zerfetzten Körpern und weinenden Menschen zeigt. Zahavi zeigt Verständnis für die Nöte seiner Figuren, für die Zwänge, die sie zu Figuren auf dem großen und brutalen Schachbrett des Lebens machen. Er versucht den Ursprung allen Übels zu zeigen - die Intoleranz und das Unverständnis für die Sicht- und Lebensweisen der Anderen. Eine Intoleranz, die sich nicht allein auf das gespannte Verhältnis zwischen Israelis und Palästinensern bezieht, sondern auch die Herzen der Menschen innerhalb der Volksgruppen befällt. Gerade jetzt, wo der Konflikt zwischen Israel und der Hamas eskaliert, zeigt dieser Film, mit einem leichten Blick auf die persönlichen Seiten des offensichtlich niemals enden wollenden Dramas zwischen Israelis und ihren Nachbarn, keine Lösungen sondern eine Art Silberstreif der Menschlichkeit an einem sich immer mehr verdunkelnden Horizont. Die deutsch-israelische Koproduktion gewann den Publikumspreis des Internationalen Film Festivals Moskau und ist in sieben Kategorien für den israelischen Filmpreis nominiert. ALLES FÜR MEINEN VATER ist das Kinodebüt von Dror Zahavi. Unbedingt sehenswert!
-jvg

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Kinowelt

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 Filmstarts am 1. Januar 2009

Bonjour Sagan
Originaltitel: Sagan
Frankreich 2008
Regie: Diane Kurys - Darsteller: Sylvie Testud, Pierre Palmade, Lionel Abelanski, Jeanne Balibar, Arielle Dombasle, Denis Podalydès, Guillaume Gallienne, Samuel Labarthe.

BONJOUR SAGAN ist die filmische Künstlerbiographie des literarischen Wunderkinds und ersten Popstars Frankreichs Françoise Sagan. Mit dem weltweiten Sensationserfolg ihres mit 18 Jahren geschriebenen Erstlingsroman "Bonjour Tristesse" bringt die Sagan dem Nachkriegsfrankreich den Glamour zurück. Sie zelebriert einen unabhängigen Lebensstil, der für das Nachkriegsfrankreich eine Provokation darstellte und doch einen neuen Trend gesetzt hat.

filminformer-Bewertung: Diane Kurys und ihrer Hauptdarstellerin Sylvie Testud gelingt es in ihrem Spielfilm den Menschen hinter dem Mythos hervortreten zu lassen und eine faszinierende Frau zu zeigen, die um die Anerkennung ihrer Literatur und ihrer Lebensweise kämpft. Leider wirkt der Film insgesamt etwas steril und leblos, was aber nicht an dem insgesamt guten Ensemble liegt.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 1.1.2009

Filmverleih: Schwarz-Weiß

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Christoph Schlingensief - Die Piloten

Deutschland 2007 / 94 Min.

Regie: Cordula Kablitz-Post

Mitwirkende: Christoph Schlingensief, Nicole Konstantinou, Susanne Bredehöft, Tobias Buser, Rolf Hochhuth, Katharina Schüttler, Rolf Zacher, Oskar Roehler.

Christoph Schlingensief dreht 10 Jahre nach "Talk 2000" Piloten für eine neue Talkshow. Obwohl klar ist, dass diese Piloten niemals ausgestrahlt werden, kommen sie alle: von Jürgen Fliege bis Rolf Hochhuth, von Oskar Roehler bis Claudia Roth, von Lea Rosh bis Sido. Was als unterhaltsame Infragestellung der medialen Selbstdarstellungen beginnt, erhält eine dramatische Wendung, als private Probleme des Talkmasters und eines Gastes während der Aufzeichnungen bekannt werden.


filminformer-Bewertung: Cordula Kablitz-Post, die 1997 gemeinsam mit Christoph Schlingensief "Talk 2000" entwickelt hat und für Regie und Schnitt verantwortlich war, dokumentiert bei CHRISTOPH SCHLINGENSIEF - DIE PILOTEN die emotionale Vielschichtigkeit des Künstlers Schlingensief unter extremen Bedingungen und wirft Fragen nach den Grenzen der medialen Selbstdarstellung auf.

-jvg                      

Deutschlandstart: 1.1.2009

Verleih: Salzgeber

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Die Reise des chinesischen Trommlers

Originaltitel: Zhan. gu / The Drummer

Deutschland / Hongkong / Taiwan 2007 / 117 Min.

Regie: Kenneth Bi.

Darsteller: Jaycee Chan, Tony Leung Ka Fai, Dou Lee Sinje, Roy Cheung, Josie Ho, Kenneth Tsang, Angelica Lee.

Sid (Jaycee Chan) ist Schlagzeuger, sein Leben steckt voller Extreme: Als Sohn einer Unterweltlegende Hong Kongs genießt er Narrenfreiheit, die er in vollen Zügen auslebt. Eines Tages wird er von dem zwielichtigen Stephen Ma (Kenneth Tsang) mit dessen Freundin in flagranti erwischt. Er fordert Genugtuung und verlangt, Sid hart zu bestrafen. Um ihn zu schützen, wird Sid daraufhin von seinem Vater ins Exil geschickt.

In den Bergen Taiwans trifft er auf eine Gruppe Zen-Trommler, deren bombastische Schläge weit durch das Gebirge hallen. Zunächst will Sid nur die musikalische Herausforderung, beweisen, dass er es mit den trommelnden Mönchen aufnehmen kann. Doch für die Mönche sind der Rhythmus und die Harmonie beim Trommeln ein Weg zu spiritueller Erleuchtung. Schon bald muss Sid seine jugendlichen Weisheiten in Frage stellen. Für ihn beginnt ein neues Leben, er lernt Körper und Geist in Einklang zu bringen. Als er schließlich nach Hongkong zurückkehren und sich seinen Feinden stellen muss, ist er ein anderer Mensch geworden.

filminformer-Bewertung: Kenneth Bi legt mit DIE REISE DES CHINESISCHEN TROMMLERS ein opulentes Drama voll bildgewaltiger Landschaftsaufnahmen und mitreißender Rhythmik vor. Mit dem in China als Newcomer gefeierten Jaycee Chan in der Hauptrolle inszenierte er eine epische Reise in das Herz eines Rebellen und die Seele einer Stadt.

-jvg

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 1.1.2009

Filmverleih: Neue Visionen

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Fightgirl Ayse

Originaltitel: Fighter

Dänemark 2007 / 97 Min.

Regie: Natasha Arthy.

Darsteller: Semra Turan, Nima Nabipour, Cyron Bjørn Melville, Behruz Banissi, Molly Blixt Egelind, Xian Gao, Sadi Tekelioglu, Denize Karabuda.

Die Schülerin Aicha (Semra Turan) ist leidenschaftliche Kung Fu-Kämpferin. Ihre türkischen Eltern verlangen gute Noten von ihr, damit sie ebenfalls Medizinerin wird, wie ihr Bruder Ali (Nima Nabipour). Aber die Schule interessiert Aicha wenig. Heimlich fängt sie in einer professionellen Kung Fu-Schule an zu trainieren. Dort trifft sie Emil (Cyron Bjørn Melville), der sie unterstützt und ihr hilft, bei den Klubmeisterschaften teilzunehmen. Sie verlieben sich ineinander. Doch bald findet sich Aicha mit den knallharten Regeln ihres Lebens und ihrer Kultur konfrontiert, die nicht so einfach zu meistern sind wie die Regeln des Kung Fu, denn nun muss sie sich entscheiden, wer sie ist und was sie möchte.

filminformer-Bewertung: Regisseurin Natasha Arthys Film gelingt die Balance zwischen Erzählung und Selbstreflexion, so dass FIGHTER eine Tiefe schafft, ohne schwerfällig oder verurteilend zu wirken. Xian Gaos Choreographie untermalt den Film dazu mit spektakulären Kung Fu-Szenen. Letztendlich ist aber die großartige Debütperformance von Darstellerin Semra Turan maßgeblich für die Energie des Films. Das wilde Charisma, das sie ausstrahlt und die hervorragenden Martial Arts-Szenen kommen von Herzen und machen das persönliche Drama glaubhaft.

-jvg      

Deutschlandstart: 1.1.2009

Verleih: MaXXimum

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Kurzer Prozess - Righteous Kill

Originaltitel: Righteous Kill

USA 2008 / 100 Min.
Regie: Jon Avnet.
Darsteller: Robert De Niro, Al Pacino, Curtis Jackson, Carla Gugino, Donnie Wahlberg, John Leguizamo, Brian Dennehy, Trilby Glover, Saidah Arrika Ekulona.

Ein Serienkiller macht New York City unsicher. Da es sich bei seinen Opfern aber ausschließlich um Verbrecher handelt, die bislang ungestraft davonkommen konnten, hegen die beiden ermittelnden Polizisten Turk (Robert De Niro) und Rooster (Al Pacino) sogar gewisse Sympathien für den Täter. Als die Spur sich verdichtet und in die eigenen Reihen zu führen scheint, müssen sich die langjährigen Partner fragen, ob es sich beim Richter und Henker in Personalunion nicht um einen ihrer Kollegen handeln könnte.

filminformer-Bewertung: 13 Jahre, nachdem sie in "Heat" gemeinsam vor die Kamera traten, stehen sich Robert De Niro und Al Pacino erneut auf der Leinwand gegenüber. Diesmal aber nicht nur für eine Szene, sondern 100 spannende Minuten lang. In Jon Avnets KURZER PROZESS - RIGHTEOUS KILL jagen die beiden Oscargewinner einen Serienmörder, der es selbst auf Verbrecher abgesehen hat. In den Nebenrollen: Curtis "50 Cent" Jackson, Carla Gugino ("Sin City") und John Leguizamo ("Romeo & Julia").

-jvg      

Deutschlandstart: 1.1.2009

Verleih: Kinowelt

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Filmstarts am 8. Januar 2009


Alter und Schönheit

Deutschland 2008 / 95 Min.

Regie: Michael Klier.

Darsteller: Henry Hübchen, Burghart Klaußner, Armin Rohde, Peter Lohmeyer, Sibylle Canonica, Imogen Kogge, Friederike Wagner.

Eine Ewigkeit haben sich die vier alten Freunde nicht mehr gesehen - fast schon aus den Augen verloren! Ein letzter Wunsch des schwerkranken Manni (Peter Lohmeyer) vereint sie nach Jahren wieder: Die Freunde sollen Rosi (Sibylle Canonica) finden, die einstige "Königin" ihrer Clique - seine große Liebe, die er um Verzeihung bitten will. Das Wiedersehen der Männer lässt schon bald ein verlorengegangenes Lebensgefühl erwachen: Sie kurven in Mannis Ferrari herum und schlagen in dessen komfortablem Bungalow so lange ihr Lager auf, bis sie das Paar von früher zusammengebracht haben. Doch dies stellt sich schwieriger heraus, als sie dachten, denn Mannis stolze Exgeliebte ist eine Frau voller Überraschungen. In entspannter Atmosphäre löst sich allmählich die Distanz zwischen den Männern und Rosi. Sie vertreiben sich an Mannis Pool die Warterei, hören die alten Platten, und dabei wird ihnen so einiges bewusst: Bernie (Armin Rohde) ist die Liebe zu Frau und Job abhanden gekommen, Justus (Burghart Klaußner) spürt, dass Arbeit nicht alles ist im Leben, und Harry (Henry Hübchen) muss damit klarkommen, dass ihn seine Frau und seine Geliebte gleichzeitig verlassen haben - per SMS, am selben Tag. Und wir sehen, dass Männer heute wohl erst um die 50 erwachsen werden ...

filminformer-Bewertung: ALTER UND SCHÖNHEIT skizziert die Freundschaft von vier Männern in den besten Jahren, die über Liebe, Freundschaft und Tod endlich weiser werden und damit zu sich selbst finden. Unter der Regie von Michael Klier ("Heidi M.", "Überall ist es besser, wo wir nicht sind") überzeugen Henry Hübchen, Burghart Klaußner, Armin Rohde, Peter Lohmeyer und Sibylle Canonica in den Hauptrollen. Regisseur und Drehbuchautor Michael Klier ("Farland", "Ostkreuz") findet dabei genau die richtige Balance zwischen Wahrhaftigkeit, hintersinnigen Witz und herzzerreißende Melancholie.Tiefer Ernst und schwebende Leichtigkeit halten sich die Waage, wenn die großen Jungs um die 50 Platten aus ihrer wilden Zeit anhören, den Joint kreisen lassen und gelöst Unsinn treiben und dabei ihre Sinnkrise entdecken, wenn die beruflichen und privaten Arrangements wie ein Kartenhaus zusammenstürzen.

-jvg

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih: X-Verleih

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Die Perlmutterfarbe

Deutschland 2008 / 100 Min.

Regie: Marcus H. Rosenmüller.

Darsteller: Markus Krojer, Zoé Mannhardt, Dominik Nowak, Benedikt Hösl, Paul Beck, Brigitte Hobmeier, Josef Hader, Johannes Silberschneider.

Der 13-jährige Alexander (Markus Krojer) geht in die A-Klasse einer Realschule. Er ist beliebt, und sein bester Freund ist Maulwurf (Dominik Nowak). In Lotte (Zoé Mannhardt) ist er ein bisschen verliebt. Als der Zufall ihm Maulwurfs neueste Erfindung, die Perlmutterfarbe, in die Hände spielt, gerät sein Leben etwas aus den Fugen. In der Klasse wird fieberhaft nach dem Dieb gefahndet, aber statt mit der Wahrheit herauszurücken, greift Alexander zu einer Notlüge. Gruber, ein unliebsamer Klassenkamerad, deckt Alexander und nutzt seine Abhängigkeit für seine Zwecke. Geschickt kann er den Verdacht auf B-Karli (Paul Beck) lenken und eine Hetzkampagne lostreten. Alexander verstrickt sich immer mehr in ein Lügengespinst und entfernt sich weiter von Maulwurf und seinen Freunden, während Gruber die beiden Klassen hinterhältig gegeneinander ausspielt ...

filminformer-Bewertung: Mit "Wer früher stirbt, ist länger tot", "Schwere Jungs", "Beste Zeit" und "Beste Gegend" hat Marcus H. Rosenmüller ein Zeichen gesetzt für das neue Selbstbewusstsein einer jungen Film-Generation aus Bayern. DIE PERLMUTTERFARBE erzählt die Geschichte eines Jungen, der sich wegen einer kleinen Lüge aus Eitelkeit in große Schuld verstrickt. Die feinsinnige humorvolle Parabel auf Freundschaft und Wahrheit ist im Jahr 1931 angelegt. Das Drehbuch von Marcus H. Rosenmüller und Christian Lerch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Anna Maria Jokl, die im Mikrokosmos Schule die drohende Welt des heraufziehenden Nationalsozialismus einfing, vor der sie 1933 aus Berlin geflohen war. Die Hauptrollen spielen die Jungstars Markus Krojer ("Wer früher stirbt, ist länger tot") und Zoé Mannhardt ("Hände weg von Mississippi"), die in ihren letzten Kinoauftritten die Herzen des Publikums eroberten.

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih: Constantin

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Jerichow

Deutschland 2008 / 92 Min.

Regie: Christian Petzold.

Darsteller: Benno Fürmann, Nina Hoss, Hilmi Sözer, André M. Hennicke, Claudia Geisler, Marie Gruber, Knut Berger.

Jerichow, ein Dorf im Nordosten Deutschlands, die Gegend ist arm, es gibt kaum Arbeit. Nach dem Tod seiner Mutter ist Thomas (Benno Fürmann) hierher zurückgekommen. Er war Soldat, man hat ihn unehrenhaft entlassen. Er hat das Haus geerbt und will es wieder herrichten, eine Arbeit suchen.

Durch Zufall lernt Thomas Ali (Hilmi Sözer) kennen. 45 Imbissbuden gehören ihm hier in der Gegend, er verpachtet und beliefert sie, zuverlässig und misstrauisch, immer auf der Hut davor, von seinen Pächtern betrogen zu werden. Ali mag Thomas. Er vertraut ihm. Er bietet ihm einen Job an, als Fahrer und Assistent, das Gehalt stimmt. Laura (Nina Hoss) ist Alis Frau, attraktiv, kühl, fast ein wenig mürrisch. Thomas trifft sie, wenn er morgens und abends den Lieferwagen vor der tief im Wald versteckten Ziegelsteinvilla Alis vorfährt. Kühl, fast geringschätzig behandelt sie Thomas, den Fahrer, den sich ihr Mann schon zum Freund erkoren hat. Ihr Mann, den sie zum Abschied küsst. Ali, der rasend wird, wenn er Laura einmal nicht per Handy erreicht.

Thomas schaut zu, sieht das gespannte Nebeneinander von Laura und Ali, die täglichen Verrichtungen, eine Gegenwart, die nicht recht vom Fleck kommt. Er sitzt neben Laura am Strand, beim Ausflug an die Ostsee. Ali tanzt, betrunken und selbstvergessen, zu den Klängen eines türkischen Lieds. Ohne es zu wollen, zieht er Laura und Thomas in eine Sehnsucht hinein, in eine Berührung, die alles verändert. Immer tiefer verstricken sie sich in ihre Leidenschaften, Wünsche, Abhängigkeiten und Geheimnisse, bis das, was sie voneinander wollen, nur noch um den Preis des Verrats möglich scheint.

filminformer-Bewertung: JERICHOW von Christian Petzold ist eine Dreiecksgeschichte, in der sich Sehnsüchte immer wieder in einem anderen, tieferen Traum brechen. Auf den Landstraßen des deutschen Nordostens, in den Wäldern dieses weiten Landes und an den Klippen über dem Meer entfaltet sich ein Drama, in dem eine klassische Konstellation des Kinos eine kühne Neudeutung erfährt. Nach dem Abschluss seiner Trilogie über Menschen, die von ihrer Vergangenheit eingeholt werden, bleibt Christian Petzold, Kopf der Berliner Schule, seiner Muse Nina Hoss treu wie auch seinem ebenso spröden wie präzisen Minimalstil, mit dem er genaue Psychogramme seiner Figuren schafft. Nach eigenem Bekunden beeinflusst von Viscontis Debüt "Ossessione - Von Liebe besessen" erzählt er mit gewohnter Ambivalenz und leisen Anleihen beim Thrillerkino von einer verhängnisvollen Affäre.

-jvg      

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih:  Piffl

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Sieben Leben

Originaltitel: Seven Pounds

USA 2008 /  123 Min.

Regie: Gabriele Muccino.

Darsteller: Will Smith, Rosario Dawson, Woody Harrelson, Barry Pepper, Michael Ealy, Sarah Jane Morris, Bill Smitrovich, Elpidia Carrillo, Gina Hecht, Robinne Lee, Madison Pettis.

Story:  Sieben Fremde hat Ben Thomas (Will Smith) ausgewählt, ihre menschlichen Qualitäten beobachtet und beurteilt, um ihnen ein ausgesprochen großzügiges Geschenk zu machen. Ein Geschenk, das seinem Leben wieder Sinn und dem Leben der Beschenkten wieder Hoffnung gibt. Dabei entdeckt Ben die Liebe neu, als die herzkranke Emily (Rosario Dawson) seine Blockaden durchbricht. Doch das Glück ist gefährdet, ob Ben seinen Plan nun realisiert oder aufgibt…

filminformer-Bewertung: Will Smith und Regisseur Gabriele Muccino arbeiten in diesem Film zum zweiten Mal zusammen. Nach "Das Streben nach Glück" ist dies nun ein noch ernsterer Film, der aber versucht, trotz großer Verzweiflung immer das Licht zu finden. Das Tempo ist ein bisschen zu getragen und trotz unnötig verwirrender Zeitachsen und Schnittdurcheinanders werden die Geheimnisse der Story zu früh enthüllt. Außerdem ist der Soundtrack-Überguß ein bisschen reichlich geraten, doch die Musik ist verstörend genial. Trotz all dieser Makel ist der Film zu tiefst berührend und dies ist nicht nur den brillant aufspielenden Stars Will Smith und Rosario Dawson zu verdanken. Ein Film, der gerade zum Schluss einen erhöhten Taschentuchverbrauch nach sich zieht.

-jvg

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih: Sony

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The Warlords

Originaltitel: Tau ming chong

China / Hongkong 2007 /110 Min.

Regie: Peter Ho-Sun Chan.

Darsteller: Jet Li, Andy Lau, Takeshi Kaneshiro, Xu Jinglei, Bao-ming Gu, Xiaodong Guo, Yachao Wang, Bo Zhou.

Mitten in der Taiping-Rebellion gegen die korrupte Qing-Dynastie, in der 50 Millionen Chinesen auf dem Schlachtfeld oder an Hunger starben, steht im Herbst 1870 General Pang (Jet Li) im Blut seiner gefallenen Soldaten, desillusioniert, hungernd und geschlagen. Er folgt einer Fremden (Xu Jinglei), die ihn schließlich mit sich nimmt, ihn unterbringt und mit Essen versorgt. In der Nacht teilt sie mit ihm das Bett, um am nächsten Morgen verschwunden zu sein. Pang kommt dadurch jedoch wieder zu Kräften und trifft Jiang Wu-Yang (Takeshi Kaneshiro), der ihn zum Kampf fordert. Jiang ist ein Rebell, der die darbende Bevölkerung mit erbeuteten Lebensmitteln versorgt. Er bringt Pang zu seinem Anführer und Adoptivvater Zhao Er-Hu (Andy Lau), wo Pang Lian, die geheimnisvolle Fremde und Ehefrau Zhaos, wiedersieht. Bei einem Überfall der Banditen auf einen Konvoi rettet Pang Jiangs Leben und tötet den Anführer des Konvois, wodurch er, zum Ärger Zhaos, das Ansehen der Banditen erlangt. Die drei Männer schwören sich Blutsbrüderschaft, nachdem Truppen der Qing das Dorf Zhaos überfallen und Hunger und Zerstörung hinterlassen. Um das Dorf zu retten, treten sie in die Armee der Qing ein, jedoch aus völlig unterschiedlichen Motiven. Das Ziel Pangs ist es, endlich Frieden für das arg gebeutelte Volk zu erlangen, Zhao dagegen sieht immer zuerst den Vorteil seiner Leute. Pang erlangt in der Armee immer mehr Macht, doch sie verblendet ihn so, dass er schließlich das Massaker an 4.000 Kriegsgefangenen anordnet, denen Zhao Schutz gewährt hatte. Dadurch zerbricht die Freundschaft zwischen Pang und Zhao, während Jiang zwischen seinem Adoptivvater und Pangs Visionen einer besseren Welt hin- und hergerissen ist, sich schließlich aber Pang verschreibt. Seine Rücksichtslosigkeit und sein Begehren Lian gegenüber lassen ihn Zhao töten. Nur einen winzigen Schritt ist Pang nur noch von der Ereichung seiner Ziele und der Macht entfernt, als ihn letztendlich seine grausamen Taten einholen und er in buchstäblich letztem Moment von einem Killer getötet wird. Und Pang kennt den Attentäter gut, es ist sein geliebter Blutsbruder Jiang!

filminformer-Bewertung: Was "The Warlords" am meisten auszeichnet ist die Wahrhaftigkeit seiner Bilder. Dieser Film ist kaum als chinesischer Film zu erkennen, denn im Gegensatz zu anderen chinesischen Hochglanzwerken wie "Tiger & Dragon" oder auch "Hero" kommt er sehr erdig, dreckig und sehr realistisch herüber. Jet Lis Figur Pang ist kein Held im ursprünglichen Sinne. Er ist eher ein Getriebener und entsprechend agiert er auch - ohne Gnade und ohne einen Hauch von Milde. Doch auch die anderen Protagonisten sind in diese Kategorie einzuordnen. Dieses gnadenlose Verfolgen der eigenen Ziele ohne Rücksicht auf Verluste, auch über die Leichen eigener Freunde, führt schließlich in den Untergang. "The Warlords" ist ein opulentes Historiendrama, dass durch seine gewaltige Ausstattung, großartige Schauspieler und hervorragende, aber auch wirklich brutale Kampfszenen hervorsticht. Schwere aber auch lehrreiche Kost, die durch ihren für asiatische Filme ungewöhnlichen Realismus brilliert. Wer klassische griechische Dramen oder diese in der Ausprägung von Shakespeare liebt, der ist hier genau richtig. Ein Film, den man unbedingt auf einer großen Leinwand genießen sollte!

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih: Kinostar

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Transporter 3

Frankreich 2008 / 104 Min.

Regie: Olivier Megaton.

Darsteller: Jason Statham, François Berléand, Robert Knepper, Natalya Rudakova, Jeroen Krabbé, Alex Kobold, David Atrakchi, Yann Sundberg, Eriq Ebouaney.

Story: Eigentlich hatte sich Frank Martin (Jason Statham) nach seinem letzten Einsatz in Miami dafür entschieden, seinen Job als Kurierfahrer gegen ein zurückgezogenes Leben an der französischen Riviera einzutauschen. Doch er hat seine Pläne ohne den ehemaligen Delta Force Soldat Jonas Johnson (Robert Knepper) gemacht. Im Auftrag der Entsorgungsgesellschaft Ecocorp hat Johnson Valentina (Natalya Rudakova), die Tochter des ukrainischen Umweltministers Leonid Vasilev (Jeroen Krabbé), entführt, um so eine offizielle Genehmigung für die Entsorgung von Giftmüll in der Ukraine zu erpressen. Johnson nötigt ihn Valentina von Marseille nach Odessa zu fahren. Um sicherzugehen, dass Martin seinen Auftrag erfüllt, werden er und Valentina mit Armbändern ausgestattet, die explodieren, wenn sich einer der beiden mehr als 20 Meter vom Auto entfernt...

filminformer-Bewertung: Unter der Regie von Olivier Megaton ("Exit - Die Apokalypse in Dir") führt Jason Statham ("The Transporter", "Transporter - The Mission", "Crank") mit gewohnt lässigem Charme und Durchsetzungskraft erneut den Cast an, gefolgt von François Berléand ("The Transporter", "Transporter - The Mission") und Robert Knepper ("Hitman - Jeder stirbt alleine", "Prison Break"). Neben Statham ist auch wieder das Autorenteam der ersten beiden Teile, Luc Besson und Robert Mark Kamen, mit von der Partie. Am Grundprinzip hat sich nichts geändert: Statham prügelt sich und fährt mit cooler Mimik und in rasanter Schnittfolge durchs Geschehen, weswegen Fans der Reihe keine Angst haben müssen, enttäuscht zu werden. Alle anderen werden nun langsam mal etwas Abwechslung vermissen.

-jvg

Bewertung: **000

Deutschlandstart: 8.1.2009

Verleih: Universum

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Warten auf Angelina

Deutschland 2008 / 89 Min.

Regie: Hans-Christoph Blumenberg.

Darsteller: Florian Lukas, Kostja Ullmann, Barbara Auer, Anna Brüggemann, Gudrun Landgrebe, Leslie Malton, Jana Pallaske, Jördis Triebel.

Der listenreiche Promi-Knipser Maik Tremper (Florian Lukas) staunt nicht schlecht, als ihm in der cool gestylten Dachwohnung in Berlin-Mitte, zu der er sich illegal Zugang verschafft hat, ein junger Romantiker aus Pellworm vor die Füße fällt: Auch Momme Ulmer (Kostja Ullmann) ist Fan des "heißesten Paares des Universums: Brangelina" und will sich in Maiks Hotspot häuslich einnisten, um die ersten Bilder des angeblich jeden Augenblick in der Nachbarschaft erwarteten Promi-Paares zu ergattern. Das norddeutsche Landei will die Fotos für einen kleinen Pellwormer Fanclub machen, um damit seine Ex-Freundin zu beeindrucken.

Beim "Warten auf Angelina" im heißen Berliner Sommer müssen sich die beiden zu einer unfreiwilligen Notgemeinschaft zusammenraufen: Ein "Odd Couple" der besonderen Art. Was Maik und Momme nicht wissen: Das Appartment über den Dächern von Berlin gehört einem steinreichen Zahnarzt, der großzügig Schlüssel an diverse Damen verteilt hat. Und die bringen den Plan der beiden gründlich durcheinander: Von der heimlichen Geliebten über die Staatssekretärin auf Abwegen bis zu zwei selbstbewußten Schwestern aus Ostberlin, einer kickboxenden Pizzabotin und einer exzentrischen GEZ-Fahnderin tauchen immer neue Ladies auf. Nur Angelina und Brad lassen auf sich warten. Schließlich haben der Knipser und der Träumer eine verrückte Idee, die alle Beteiligten retten könnte ...
 

filminformer-Bewertung:  Manchmal sieht die Welt aus wie ein einziger absurder Celebrity-Zirkus. Als Ausgangspunkt für seine teilweise originelle, teilweise aber auch absolut diletantische und unerträgliche Realsatire WARTEN AUF ANGELINA hat der Drehbuchautor, Regisseur  und Ex-"Die Zeit"-Filmkritiker Hans-Christoph Blumenberg ("Tausend Augen", "Rotwang muß weg!") das allseits kolportierte Gerücht genommen, die Hollywoodstars Angelina Jolie und Brad Pitt wollten sich in Berlin häuslich niederlassen - mitsamt der ständig wachsenden Kinderschar. Aus dieser Idee entsteht eine ziemlich unlustige Komödie, die sich sowohl über die abgrundtiefe Prominentensucht der Öffentlichkeit mokiert, als auch ganz nebenbei ein paar platte Weisheiten und Klischees über Männer, Frauen und den ganz normalen Beziehungswahnsinn parat hat. In seiner Zeit als Filmkritiker hätte Blumenberg wirklich kein gutes Haar an so einem langweiligen Streifen gelassen. Das taugt noch nicht mal für SAT1 - obwohl die dieses Machwerk bestimmt gerne übernehmen...

Deutschlandstart: 8.1.2009

Bewertung: *0000

Verleih: farbfilm

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Filmstarts am 15. Januar 2009

Die dünnen Mädchen

Deutschland 2008 / 90 Min.

Regie: Maria Teresa Camoglio.

Darsteller: Dokumentation.

Die dünnen Mädchen, das sind acht junge Frauen zwischen 18 und 29 Jahren, die seit vielen Jahren an Essstörungen leiden und versuchen, diese zu bekämpfen. Die Begegnung beginnt in einer Klinik, einige der Mädchen sind erst seit kurzem dort, andere länger. In Gruppengesprächen und Workshops analysieren sie die Krankheit, lernen sich selbst kennen und wieder eine Beziehung zu ihren Körpern herzustellen.

filminformer-Bewertung:
Der Film lässt sie zu Wort kommen und erklären, wie es zu der Krankheit kam und warum sie nicht so einfach aus dieser ausbrechen können. Manche werden die Therapie abbrechen, manche werden entlassen, viele werden immer wieder kommen. Alle wird die Krankheit ein Leben lang begleiten.

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: BFILM

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Die Klasse

Frankreich 2008 / 128 Min.

Regie: Laurent Cantet.

Darsteller: (Mitwirkende) François Bégaudeau, Vincent Caire, Rachel Régulier, Anne Langlois.

Im 20. Pariser Arrondissement, einem Multi-Kulti-Viertel und sozialem Brennpunkt, bereiten sich der junge Lehrer François (François Bégaudeau) und seine Kollegen auf das neue Schuljahr in einer Klasse mit vielen Migrantenkindern vor. Sie haben die besten Absichten, ihren Schülern das notwendige Wissen beizubringen und sich nicht entmutigen zu lassen. Vor allem François versucht, im Französischunterricht nicht nur notwendige Fakten und sprachliche Kompetenz zu vermitteln, sondern auch soziale Werte menschlichen Zusammenlebens, Respekt und Toleranz. Im Klassenraum mit 14- bis 15-jährigen Schülern unterschiedlicher Nationalitäten prallen Meinungen und Kulturen aufeinander, ein Mikrokosmos des heutigen Frankreichs und seiner ganzen ethnischen Vielfalt. Der engagierte Lehrer gibt trotz aller Widrigkeiten nicht auf, weicht Konfrontationen nicht aus, kämpft gegen Leistungsverweigerung und Aggression, fördert mit unkonventionellen Methoden die Stärken der Jugendlichen und gibt eigene Schwächen zu. Er spielt auf Risiko und gewinnt für alle ein Stückchen mehr Gerechtigkeit und Demokratie.

filminformer-Bewertung:  Nach dem erfolgreichen Roman von François Bégaudeau, der fulminant auch die charismatische Hauptrolle spielt, geht Laurent Cantet ("Auszeit", "In den Süden") in diesem zutiefst bewegenden und emotional fesselnden Film auf die spannende Reise durch die großen und kleinen Dramen eines Schuljahrs. Ohne pädagogischen Zeigefinger, aber mit herzerfrischender Ehrlichkeit und funkelndem Humor, erzählt er von Lust und Frust des Lehrens und Lernens, von einem Französischlehrer, der seinen Schülern (alles talentierte Laiendarsteller) auf Augenhöhe begegnet und Demokratie wagt: ein Drahtseilakt. Es geschieht wenig und doch so viel. Auch wenn die ernüchternde Wirklichkeit die schönsten Utopien manchmal einholt, blüht ein Stück Hoffnung auf mehr Chancengleichheit, Identität und Integration. Mutiges französisches Kino, das Grenzen überwindet und kompromisslos den Finger auf die Wunde legt. Man kann kaum glauben, dass François Bégaudeau zum ersten Mal vor der Kamera steht, so brillant ist er. Cantet folgt Franois mit einer dynamischen Kamera und fängt die kleinsten Nuancen in seinem Gesicht ein, von stiller Verzweiflung bis zur Amüsiertheit. Auch die mit großer Energie agierenden Schüler sind Laiendarsteller, sie wurden in der Schule gecastet, in der gedreht wurde. Cantet setzt auf improvisierte Dialoge, verzichtet auf Musik und taucht die Bilder in angenehm entsättigte Farben. Der Sieger der "Goldenen Palme" der Filmfestspiele von Cannes ist unbedingt sehenswert!

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: Concorde

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Die verborgene Welt

Originaltitel: The World Unseen
Original mit deutschen Untertiteln
Südafrika / Großbritannien 2007 / 93 Min.
Regie: Shamim Sarif.
Darsteller: Lisa Ray, Sheetal Sheth, Parvin Dabas, David Dennis, Grethe Fox, Colin Moss, Nandana Sen, Bernard White.


Eigentlich dürfte Aminas (Sheetal Sheth) Café im indischen Viertel Pretorias gar nicht bestehen: Es ist das Jahr 1952, und jegliche persönliche Beziehung zwischen Menschen verschiedener Hautfarben wird in Südafrika strafrechtlich verfolgt. Die zahlreichen indischen Zuwanderer haben sich halbwegs eingerichtet: Selbst dauernd unter strikter Beobachtung der rassistischen Polizei schauen sie ihrerseits verächtlich auf die schwarze Bevölkerung herab. Im Café der eigensinnigen Amina, das sie gemeinsam mit einem schwarzen Freund betreibt, gibt es aber keine Verbote, nur gutes Essen und ein bezauberndes Lächeln. Als Amina der ebenfalls aus Indien stammenden Miriam (Lisa Ray) begegnet, die abgelegen auf dem Land in ihrer traditionellen Ehe versauert, fühlen sich die Frauen gleich stark voneinander angezogen. Bald hat sich die schüchterne Miriam, deren Rolle als Hausfrau und Mutter bisher vorgezeichnet schien, Hals über Kopf verliebt. "Ich wünschte, ich wäre mehr wie du!", platzt sie einmal heraus. "Sei vorsichtig, was du dir wünschst!", warnt Amina. Denn die Idee, diese wirklich unerhörte Verbindung leben zu wollen, ist waghalsig ...

filminformer-Bewertung:  Shamim Sharif ist mit DIE VERBORGENE WELT ein Bravourstück gelungen: überzeugende Charaktere (verkörpert u. a. von Lisa Ray aus "Water"), Spannung, aber auch Humor und hinreißende Romantik. Dazu Einblicke in eine Ära und Kultur, die den meisten von uns sonst verborgen geblieben wären. "Grüne Tomaten serviert auf indische Art", schrieb die Londoner Times über die Romanvorlage "Die verborgene Welt", welche ebenfalls in Deutsch erschienen ist.

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: Pro-Fun

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Ihr Name ist Sabine

Originaltitel: Elle s'appelle Sabine

Original mit deutschen Untertiteln

Frankreich 2007 / 85 Min.

Regie: Sandrine Bonnaire.

Mitwirkende: Sabine Bonnaire, Sandrine Bonnaire.


Sabine und Sandrine sind Schwestern. Sabine leidet unter Autismus. Sie lebt in einem Heim in der französischen Provinz. Sie wirkt wie ein Mensch, der in seiner Krankheit eingeschlossen ist. Ihre ältere Schwester dagegen: eine öffentliche Person. Sandrine Bonnaire gehört zu den großen Stars am Kinohimmel. Sie hat sich einen Namen als eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation gemacht. Ihre jüngste Arbeit, ihre erste als Regisseurin, hat Sandrine Bonnaire ganz ihrer Schwester gewidmet. Sandrine erzählt Sabines Geschichte. Sie begleitet die jüngere Schwester mit der Kamera in ihrem Alltag, beim Essen und Spazierengehen. Anhand ihrer Familienfilme erinnern sie sich gemeinsam an vergangene Jahre. Sabine war ein hübsches, quirliges Mädchen. Doch schon als Kind brauchte sie besondere Betreuung. In der Schule rief man sie "Verrückte Sabine". Sie wurde in eine Sonderschule geschickt. Doch auch da konnte sie nur kurz bleiben. Die nächsten Jahre lebte sie zu Hause, bis sie 28 wurde. Sie bastelte Puppen und lernte Klavier spielen. Sie spielte Schubert und Bach. An Autismus dachte damals niemand. Der Tod ihres Bruders und der Umzug mit der Mutter stürzt Sabine in eine emotionale Krise. Sie wurde in die Psychiatrie eingewiesen. Dort verbrachte sie fünf Jahre - mit Drogen vollgepumpt. Als sie herauskam, hatte sie nicht nur 30 kg zugenommen, sie hat auch ihre kreativen Fähigkeiten und ihre persönliche Ausdruckskraft verloren. Ihre Sprache ist nun fragmentarisch und schleppend wie ihr Gang. Seit sie in dem neuen Heim lebt, konnte ihre Medikation jedoch um die Hälfte reduziert werden. Die Spuren ihres Klinikaufenthaltes wird sie wohl trotzdem nie los werden ...

filminformer-Bewertung: 
IHR NAME IST SABINE gibt einen ebenso unspektakulären wie eindrucksvollen Einblick in das Leben einer jungen Frau. Wir erleben ihren Alltag im betreuten Wohnen, irgendwo im Grünen, sehen Familienbilder aus ihrer zweifellos fröhlicheren Vergangenheit und verstehen, was ein fünfjähriger Psychiatrie-Aufenthalt mit ihr gemacht hat.

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: BFILM

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Saw V

USA 2008 / 95 Min.

Regie: David Hackl.

Darsteller: Tobin Bell, Costas Mandylor, Scott Patterson, Betsy Russell, Mark Rolston, Julie Benz, Carlo Rota, Mike Butters, Meagan Good, Greg Bryk, Laura Gordon.

Detective Hoffman (Costas Mandylor) hat sich als williger Schüler des Serienkillers Jigsaw (Tobin Bell) entpuppt. Scheinbar allein führt er Jigsaws Vermächtnis fort. Bald finden sich fünf Menschen in einer mörderischen Versuchsanordnung wieder. Für sie gibt es nur ein Entkommen, wenn alle nach den Regeln spielen. Währenddessen ermittelt Agent Strahm (Scott Patterson) auf eigene Faust. Er kommt Hoffmans Geheimnis gefährlich nah.

Die "SAW"-Filme (I, II, III, IV) haben sich zur erfolgreichsten Horror-Reihe der Filmgeschichte entwickelt. Jetzt geht es in die fünfte Runde.
Unter der Regie von Newcomer David Hackl, der für die früheren "SAW"-Filme die Folter-Fallen des Jigsaw-Killers entwarf, knüpft das Geschehen direkt am vorangegangenen Teil an und wird um eine Nuance unblutiger und im Polizeiarbeits-Subplot auch langsamer, jedoch insgesamt nach bewährter Rezeptur fortgesetzt. Hackl über SAW V: "Der Film beantwortet den Fans eine ganze Menge Fragen." Neu in Jigsaws Falle: "Buffy"-Star Julie Benz. Und Teil sechs wird bereits angedeutet.

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: Kinowelt

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The Boss of It All

Originaltitel: Direktøren for det hele

Dänemark / Schweden / Island / Italien / Frankreich / Norwegen / Finnland / Deutschland 2006 / 100 Min.

Regie: Lars von Trier.

Darsteller: Jens Albinus, Peter Gantzler, Iben Hjejle, Jean-Marc Barr.


Der Chef Ravn (Peter Gantzler) führt sein millionenschweres IT-Unternehmen seit vielen Jahren über einen Phantomboss, den alle nur über dessen schriftliche Anordnungen kennen. Er residiert in den USA und tut seine Entscheidungen per E-Mail kund. Der "Softie" Ravn bleibt so der gute Kollege, wird von allen geliebt und kann die Mitarbeiter auf ausbeuterische Weise führen. Als Ravn seine Firma jedoch an ein isländisches Unternehmen verkaufen will, besteht dessen Präsident darauf den "Boss of it all" zu sehen. In Bedrängnis geraten, engagiert Ravn den Schauspieler Kristoffer (Jens Albinus), der den Boss spielen und die Transaktion durchführen soll. Die Begegnung mit ihrem unbekannten Chef wirft bei den Mitarbeitern peinliche und peinigende Verwirrungen auf und reißt tiefe Wunden. Kristoffer sieht in der Situation zunächst eine schauspielerische Herausforderung, bis "seine Angestellten" ihm verdeutlichen, was sein fiktiver Charakter alles auf dem Kerbholz hat.

filminformer-Bewertung:  Fast alle Szenen in THE BOSS OF IT ALL spielen an einem Ort, in einem Bürogebäude. Die Komödie zielt - entgegen Lars von Triers Ankündigung - auf tiefere Dimensionen, auf seine Frage nach der Möglichkeit von Moral in einer geistig kranken und rücksichtslosen Welt. Von Triers satirischer Blick weist Parallelen mit der erfolgreichen Britcom "The Office" auf. Doch bleibt er sich treu und versucht sich auch hier in formalen Innovationen. Er arbeitete mit dem sogenannten Aufnahmeverfahren Automavision, bei dem der Bildausschnitt computergesteuert nach dem Zufallsprinzip festgelegt wird. Tatsächlich hat diese Technik einen seltsamen, verfremdenden Effekt. Wie Marionetten wirken die Angestellten, wie ferngesteuert laufen sie durch Flure und Büros.

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: alpha medienkontor

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Twilight - Biss zum Morgengrauen

Originaltitel: Twilight

USA 2008 / 122 Min.

Regie: Catherine Hardwicke.

Darsteller: Kristen Stewart, Robert Pattinson, Billy Burke, Ashley Greene, Nikki Reed, Jackson Rathbone, Kellan Lutz, Peter Facinelli, Cam Gigadet.


Bella Swan (Kristen Stewart) war schon immer ein wenig anders als ihre gleichaltrigen Mitschüler. Als ihre Mutter erneut heiratet, zieht sie zu ihrem Vater nach Forks, einer langweiligen, verregneten Kleinstadt im Staat Washington. Ihre Erwartungen an ihr neues Leben sind gering, doch dann begegnet sie in der Schule dem geheimnisvollen und äußerst attraktiven Edward (Robert Pattinson). Die beiden fühlen sich magisch zueinander hingezogen, doch etwas steht einer normalen Beziehung der beiden im Weg: Edward ist ein Vampir ...


filminformer-Bewertung: 
Stephenie Meyer erzählt in ihrem Bestseller "Bis(s) zum Morgengrauen" die Geschichte einer verbotenen, aber faszinierenden Liebe - und begeisterte damit Millionen von Lesern auf der ganzen Welt. Unter der Regie von Catherine Hardwicke ("Dreizehn - Es passiert so schnell", "Dogtown Boys") entstand mit TWILIGHT - BISS ZUM MORGENGRAUEN eine romantische und zugleich spannende Adaption für die große Leinwand, die von den zahlreichen Fans sehnlichst erwartet wird. Die beiden Jungstars Kristen Stewart ("Panic Room", "Into the Wild") und Robert Pattinson ("Harry Potter und der Feuerkelch") verkörpern darin perfekt das ungewöhnliche Liebespaar. Die Adaption ist spannend, sexy und funktioniert auf allen Ebenen. Regisseurin Catherine Hardwicke, die sich mit dem Teendrama "Thirteen" bereits beeindruckend in die von Pubertätsproblemen gebeutelte Psyche junger Mädchen einfühlte, versteht es ausgezeichnet, eine greifbare romantische Spannung zwischen den beiden Liebenden zu kreieren. Nachdem sie ihren anfänglichen Widerstand überwinden, handelt es sich bei ihrer Romanze um eine keusche Angelegenheit, die nicht über leidenschaftliche Küsse und innige Umarmungen hinausgeht. Als akustischer Klangteppich für das sittsame Gerangel werden vorrangig melodisch-melancholische Goth-Lite-Songs ausgerollt, womit dem Ambiente noch zusätzliche sehnsuchtsvolle Schwermütigkeit verliehen wird.
Nicht nur die Fans werden begeistert sein.

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: Concorde

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Zeiten des Aufruhrs

Originaltitel: Revolutionary Road

USA / Großbritannien 2008 / 119 Min.

Regie: Sam Mendes.

Darsteller: Leonardo DiCaprio, Kate Winslet, Michael Shannon, Kathryn Hahn, David Harbour, Kathy Bates.


Es ist die Suche nach einem Leben ohne Kompromisse: April (Kate Winslet) und Frank Wheeler (Leonardo DiCaprio) sind ein junges Paar mit großen Plänen und Ambitionen. Sie sehen sich als Individualisten, die die prüden Gesellschaftskonventionen der 50er Jahre in Frage stellen. Als April schwanger wird, beschließt das Ehepaar sich in der ländlichen Umgebung von Connecticut niederzulassen. Doch schon bald erkennen die beiden, dass sie genau das Leben führen, das sie eigentlich zutiefst verachten. Frank arbeitet in einem zwar gut bezahlten, aber langweiligen Bürojob, und April fristet ein Dasein als Hausfrau mit der Hoffnung auf eine Schauspielkarriere. Mit einem Umzug nach Europa hoffen die Wheelers diesem Konstrukt aus Alltag und Selbsttäuschungen zu entkommen und bemerken nicht, dass die Zeiten des Aufruhrs unaufhaltsam sind ...

filminformer-Bewertung:  Nach dem mit fünf Oscars ausgezeichneten "American Beauty" und dem ebenfalls mehrfach ausgezeichneten "Road to Perdition" inszeniert Sam Mendes  (Ehemann von Kate Winslet) erneut ein bewegendes Drama um Liebe, Träume, Eitelkeiten und Hoffnungen. Es gelang ihm, elf Jahre nach dem weltweiten Kinoerfolg von "Titanic" Kate Winslet ("Iris", "Vergiss mein nicht!", "Liebe braucht keine Ferien") und Leonardo DiCaprio ("Departed - Unter Feinden", "Blood Diamond") vor der Kamera zu vereinen. Winslet erhielt auch prompt bei den "Golden Globes" den Preis als "beste Hauptdarstellerin" für "Zeiten des Aufruhrs" (neben dem Globe als beste Nebendarstellerin für "Der Vorleser"). In den Nebenrollen sind u.a. Oscar-Gewinnerin Kathy Bates ("Misery") und Michael Shannon ("Tödliche Entscheidung") zu sehen. Richard Yates vielgelobter Roman ZEITEN DES AUFRUHRS über die amerikanische Gesellschaft und ihre Desillusionierung diente als Grundlage der Verfilmung. Sam Mendes schafft es seine beiden Hauptdarsteller spannend mit dem Plott zu verschmelzen und den Zuschauer unmerklich in seinen Bann zu ziehen. Ein stilsicheres Sittengemälde der 50er Jahre mit einer herausragenden Kate Winslet.

Bewertung: ***00

Deutschlandstart: 15.1.2009

Verleih: Concorde

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 Filmstarts am 22. Januar 2009

Alles für meinen Vater

Originaltitel: Sof Shavua B'Tel Aviv / Shabat Shalom Maradona

Deutschland / Israel 2008 / 96 Min.

Regie: Dror Zahavi.

Darsteller: Shredi Jabarin, Hili Yalon, Shlomo Vishinsky, Rosina Kambus.

Der junge Palästinenser Tarek (Shredi Jabarin) sieht keinen anderen Ausweg, als mit einem Selbstmordattentat mitten auf dem Markt von Tel Aviv die Ehre seines Vaters zu retten. Doch die Selbstzündung misslingt. So gewinnt er zwei Tage Lebenszeit, in denen er die jüdische Kultur und die unterschiedlichsten Menschen kennenlernt. Er rettet die suizidgefährdete Frau des störrischen Elektrohändlers Katz (Shlomo Vishinsky) und verliebt sich in die wunderschöne wie wütende Jüdin Keren (Hili Yalon). Obwohl Tarek und Keren mit ihren eigenen Geschichten beschäftigt sind, bahnt sich die Liebe ihren Weg. In Tel Aviv beginnen zwei Tage voller Hoffnung und der Ahnung eines Neubeginns ...


filminformer-Bewertung: ALLES FÜR MEINEN VATER ist das Kinodebüt von Dror Zahavi. Zahavi erzählt seine berührende Geschichte mit atmosphärischen und frischen Bildern, die das alltägliche Leben Tel Avivs in den Mittelpunkt stellen. Die deutsch-israelische Koproduktion gewann den Publikumspreis des Internationalen Film Festivals Moskau und ist in sieben Kategorien für den israelischen Filmpreis nominiert. Derzeit verfilmt der Regisseur die Autobiografie von Marcel-Reich Ranicki. Gerade jetzt, wo der Konflikt zwischen Israel und der Hamas eskaliert, zeigt dieser Film ,mit einem leichten Blick auf die persönlichen Seiten des offensichtlich niemals enden wollenden Dramas zwischen Israelis und ihren Nachbarn, keine Lösungen sondern eine Art Silberstreif der Menschlichkeit in einem sich immer mehr verdunkelnden Horizont. Unbedingt sehenswert!
-jvg

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Kinowelt

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Bolt – Ein Hund für alle Fälle

Originaltitel: Bolt

USA 2008 / 96 Min.

Regie: Chris Williams, Byron Howard.

Animationsfilm - Sprecher: Christian Tramitz, Axel Stein.


Der kleine Hund Bolt (Christian Tramitz) ist der Star einer Serie über einen mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Vierbeiner, der es mit den größten Bösewichten der Welt aufnimmt. Dumm ist nur gelaufen, dass das keiner Bolt gesagt hat: Er ist entsprechend überzeugt, tatsächlich ein Superhund zu sein und sein Frauchen Penny beschützen zu müssen. Als sie in der Serie entführt wird, bricht Bolt aus und landet per Postwurfsendung in New York. Die zynische Straßenkatze Mittens ( wird von Bolt als vermeintlicher Gegner vergattert und soll ihm helfen zurück nach Hollywood zu kommen. Unterwegs schlägt sich noch ein Fernseh-süchtiger Hamster (Axel Stein), der Bolts Serie liebt, auf die Seite des ungleichen Gespanns. Es beginnt ein aberwitziger Trip durch Amerika…

filminformer-Bewertung: Der bislang witzigste Stoff von Walt Disney Feature Animation, seitdem das Traditionsstudio auf die Produktion von Computer-generierten Trickfilmen umgestiegen ist. Dank eines cleveren Handlungskniffs wird sowohl die actionhungrige Teenie-Zielgruppe wie auch das klassische Disney-Publikum zufrieden gestellt, das nach turbulentem Start eine gewohnt emotionale Abenteuergeschichte erzählt bekommt. Publikumslieblinge sind, wie bei allen Disney-Trickfilmen, die Sidekicks. In diesem Fall die hervorragend synchronisierte Katze und der fette Hamster, der sein Leben freiwillig in einer Plastikkugel und vor dem Fernseher fristet, bis er selbst zum Actionhelden mutiert. Der erste gelungene Disney-Animationsfilm, nach dem teilweise noch klassisch gezeichneten „Lilo & Stitch“. Er Film ist in den Cinemagnum-Kinos auch als wirklich sehr schöner und scharfanimierter 3-D-Film zu sehen. Sehenswert.

-jvg

Bewertung: ****0

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Disney

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Das Gesetz der Ehre
Originaltitel: Pride and Glory

USA 2008 / 130 Min.

Regie: Gavin O'Connor.

Darsteller: Edward Norton, Colin Farrell, Jon Voight, Noah Emmerich, Jennifer Ehle, John Ortiz, Lake Bell, Frank Grillo, Shea Whigham.

Vier New Yorker Cops sterben in einem Hinterhalt - seitdem befinden sich alle Beamten in Alarmbereitschaft und sind äußerst nervös. Weil der Killer noch nicht gefasst ist und derart viel auf dem Spiel steht, übergibt Francis Tierney, Sr. (Jon Voight), Chief der Manhattan Detectives, den Fall seinem Sohn, Detective Ray Tierney (Edward Norton). Eher widerwillig nimmt Ray die Ermittlungen auf, denn die toten Cops standen unter dem Befehl seines Bruders Francis Tierney jr. (Noah Emmerich) und seines Schwagers Jimmy Egan (Colin Farrell). Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Routineeinsatz während einer Drogenrazzia in einer furchtbaren Tragödie endete. Doch als Ray sich näher mit dem Fall beschäftigt, entdeckt er, dass jemand die Drogendealer vor den Cops gewarnt hat - jemand aus dem Revier. Was noch schlimmer ist: Die Indizien nähren den unfassbaren Verdacht, dass sein eigener Bruder und sein Schwager damit zu tun haben. Als die offenen Fragen immer drängender werden, spaltet der Fall die Familie: Jeder muss für sich entscheiden, wem er mehr verpflichtet ist - den eigenen Verwandten oder den Vorgesetzten.

 

filminformer-Bewertung: Innerhalb bekannter Genrekonventionen bewegt sich Regisseur Gavin O'Connor ("Miracle - Das Wunder von Lake Placid") bei seinem Cop-Thriller, der streckenweise an Klassiker wie "Serpico" oder "Prince of the City" erinnert. Neben dem gut agierenden Ensemble, aus dem Jon Voight als monomaner Über-Cop und gestrenges Familienoberhaupt herausragt, überzeugen vor allem Declan Quinns ("Leaving Las Vegas") düstere Kameraarbeit und der kompromisslose Ton des Drehbuchs, an dem Joe Carnahan ("Narc") mitgeschrieben hat.

-jvg                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Warner Bros.

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Das Morphus-Geheimnis

Deutschland 2008 / 96 Min.

Regie: Karola Hattop.

Darsteller: Jonas Hämmerle, Michael Roll, Oliver Korittke, Arndt Schwering-Sohnrey, Magali Greif, Charlotte Crome, Nadine Schori, Wiebke Kayser.

Beethoven, Ganoven und mittendrin ist Nicki (Jonas Hämmerle). Der zehnjährige, schüchterne Junge liebt die Musik und wird deshalb von vielen argwöhnisch betrachtet. Nur seine Freundin Marta (Magali Greif) hält zu ihm. Nur die geht nicht mit auf die Reise, die Nicki gemeinsam mit seinem Vater (Michael Roll) antritt. Zufällig im Gepäck hat er jedoch verzauberte Beethoven-Noten. Auf den Fersen ist ihm zudem ein Gaunerpaar (Oliver Korittke, Arndt Schwering-Sohnrey), das die Morphus-Noten in seinen Besitz bringen will, und dafür ist ihnen jedes Mittel recht.


filminformer-Bewertung: Bevor Jonas Hämmerle in der Hauptrolle von "Bully" Herbigs "Wickie und die starken Männer" zu sehen sein wird, bringt er unter der Regie der Genre-erprobten Karola Hattop ("Wer küsst schon einen Leguan?") dem jungen Publikum die klassische Musik unaufdringlich näher. Auch wenn die Darstellerleistungen teilweise übertrieben gekünstelt wirken  ist "Das Morphus-Geheimnis" ein schönes Beispiel, wie man Kindern auf spielerische Art und Weise den Umgang mit klassischer Musik beibringen kann. Darüber hinaus geht es um mangelndes Selbstbewusstsein und was man dagegen tun kann, um Lampenfieber und wie man es überwindet und um eine Generation von Eltern, die sich mehr für den Beruf als ihren Nachwuchs interessiert. Allerdings wird die spannungsarme und nicht immer nachvollziehbare Geschichte relativ uninspiriert erzählt. Schade eigentlich.

-jvg                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Central

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Der fremde Sohn

Originaltitel: Changeling

USA 2008 / 142 Min.

Regie: Clint Eastwood.

Darsteller: Angelina Jolie, John Malkovich, Jeffrey Donovan, Michael Kelly, Colm Feore, Jason Butler Harner, Amy Ryan.

Im Los Angeles des Jahres 1928 verabschiedet sich Christine Collins von ihrem neunjährigen Sohn Walter, um zur Arbeit zu gehen. Am Abend ist der Junge spurlos verschwunden. Christines verzweifelte Suche ist gefundenes Fressen für die Presse. Monate später wird ein Junge, der behauptet Walter zu sein, zu ihr gebracht. Sie erlaubt ihm zu bleiben, weiß aber, dass er nicht ihr Sohn ist. Mit ihrer Forderung, die Suche nach Walter nicht aufzugeben, gerät sie in die gefährlichen Mühlen einer korrupten und frauenfeindlichen Welt. Von der Polizei als unfähige Hysterikerin mit Wahnvorstellungen abgestempelt und von der Bevölkerung skeptisch beäugt, bekommt sie nur von dem engagierten Pfarrer Briegleb (John Malkovich) echte Unterstützung.


filminformer-Bewertung: Clint Eastwoods 28. Regiearbeit - seine erste nach seinem aufwändigen Iwo-Jima-Projekt - führt den Oscar-Gewinner in die Zwanzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts. Basierend auf einem wahren Fall, der das Rechtssystem Kaliforniens in seinen Grundfesten erschütterte, erzählt er mit der ihm gewohnten Entspanntheit und doch großer Präzision von der verzweifelten Suche einer Mutter nach ihrem verschwundenen Sohn und der Widerstände, die sie zu bewältigen hat. Für Angelina Jolie ist es eine willkommene Gelegenheit, ihr Talent unter Beweis zu stellen. Basierend auf den berüchtigten Wineville-Chicken-Morden ist es Clint Eastwood gelungen, einen faszinierenden historischen Einblick und zugleich einen packenden Thriller zu erschaffen. Ein komplexes Sittengemälde, das am Lack des "Goldenen Zeitalters" von L.A. kratzt, und ein aufwühlendes Krimidrama mit einer überragenden Angelina Jolie in der Hauptrolle. DER FREMDE SOHN wurde schon in Cannes gefeiert und gehört sicherlich zu den Oscarfavoriten.

-jvg                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Universal

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Derek

Originalfassung mit deutschen Untertiteln

Großbritannien 2008 / 76 Min.

Regie: Isaac Julien.

Mitwirkende: Tilda Swinton.

Ein Off-Kommentar. Tilda Swinton beginnt ihren "Letter To An Angel" vorzulesen, einen eindringlichen und verführerischen Text, geschrieben 2002. Zu diesem Zeitpunkt war Jarman, einer der meistgeliebten und originellsten Künstler Großbritanniens, bereits acht Jahre tot. Ein aufrichtiges und bislang nicht veröffentlichtes Interview, 1991 gedreht mit einem schon von der tödlichen Krankheit gezeichneten Jarman, ist das Herz dieses Films. Der Brief und das Interview sind verwoben mit kaum bekannten Super-8-Filmen des Künstlers und seiner Eltern, Archivmaterial, Ausschnitten aus den Spielfilmen, Popvideos, privaten Aufnahmen und neuen Bildern: Tilda in Dungeness und London, Isaac Julien im Jarman-Archiv.


filminformer-Bewertung: Derek Jarman machte aus seinem Leben ein Fest, zu dem alle eingeladen waren. Der Maler, Autor, Gärtner, Aktivist und - vor allem - Filmemacher hatte eine besondere Ausstrahlung auf seine Zeit. Seine engste Verbündete Tilda Swinton und Isaac Julien, der sein künstlerisches Erbe antrat, haben sich zusammengetan und für DEREK seine Kunst und sein Leben wieder auf die Leinwand gebracht.

-jvg                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Salzgeber

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Lulu und Jimi

Deutschland 2008 / 94 Min.

Regie: Oskar Roehler.

Darsteller: Jennifer Decker, Ray Fearon, Katrin Sass, Udo Kier, Rolf Zacher, Bastian Pastewka, Ulrich Thomsen, Hans-Michael Rehberg, Simon Böer, Lavinia Wilson, Catherine Flemming.

Es ist die Zeit des Rock'n'Roll in Deutschland - Lebenslust und Rebellion liegen in der Luft. Lulu (Jennifer Decker), die Tochter einer bankrotten Fabrikantenfamilie, verliebt sich in den gutaussehenden, aber mittellosen Schwarzen Jimi (Ray Fearon). Die konservative kleinstädtische Umgebung ist entsetzt, vor allem Lulus Mutter (Katrin Sass) versucht die reaktionären Kräfte ihrer Freunde gegen die unerwünschte Liebe zu mobilisieren: Sie setzt den Chauffeur Schultz (Udo Kier) und den Arzt von Oppeln (Hans-Michael Rehberg) auf die beiden an, um das Glück mit allen Mitteln zu verhindern. Aber Lulu und Jimi lassen sich durch Nichts und Niemanden aufhalten! Sie leben ihre Liebe auf der Flucht, den Verfolgern immer einen Schritt voraus. Bis sie in eine Falle geraten...


filminformer-Bewertung: Mit LULU UND JIMI hat sich Regisseur und Drehbuchautor Oskar Roehler ("Agnes und seine Brüder", "Elementarteilchen") einen Traum erfüllt: Eine kraftvolle, in poppigen Farben inszenierte pralle Liebesgeschichte; eine Hommage an die ganz große, alles überwindende Liebe jenseits von Konvention und Berechnung und an die große Zeit des Rock'n'Roll. Entstanden ist eine unterhaltsame, schwungvolle Mischung aus Lovestory und Gangstergeschichte, in der das Verlangen nach Freiheit und Liebe oberstes Gesetz ist!

-jvg                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: X-Verleih

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Man on Wire

Engl./franz. sprachige Fassung mit deutschen Untertiteln

Großbritannien 2008 / 94 Min.

Regie: James Marsh.

Mitwirkende: Philippe Petit, Jean-Louis Blondeau, Annie Allix, Jim Moore, Mark Lewis, Jean-François Heckel, Barry Greenhouse, David Forman, Alan Welner.

Am 7. August 1974 balancierte ein Franzose namens Philippe Petit auf einem Drahtseil zwischen den Twin Towers des World Trade Centers in New York, den beiden höchsten Türmen der damaligen Welt. Nachdem er eine Stunde lang ohne Netz oder Sicherheitsgurt auf dem Drahtseil tanzte, wurde er festgenommen und ins Gefängnis gesteckt. Bis zu diesem Moment hatte niemand außer Petit und seinen Komplizen, mit denen er diesen illegalen "Coup" monatelang zusammen vorbereitet hatte, je etwas davon erfahren.


filminformer-Bewertung: James Marshs Dokumentarfilm MAN ON WIRE erweckt Petits unglaubliches Abenteuer wieder zum Leben durch das Zeugnis aller beteiligten Konspiranten, die ein einmaliges und wunderschönes Kunststück schufen, das als "das künstlerische Verbrechen des Jahrhundert" in die Geschichte einging.

-jvg

Bewertung: ***00                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: Arsenal

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Operation Walküre - Das Stauffenberg-Attentat

Originaltitel: Valkyrie

USA / Deutschland 2008 / 120 Min.

Regie: Bryan Singer.

Darsteller: Tom Cruise, Kenneth Branagh, Bill Nighy, Tom Wilkinson, Carice van Houten, Thomas Kretschmann, Terence Stamp, Eddie Izzard.


Der im Afrika-Feldzug schwer verwundete Oberst Claus Graf Schenk von Stauffenberg (Tom Cruise) steht loyal zu Heimat, Volk und Vaterland. Doch als Europa und die halbe Welt in Flammen stehen und er um die Massenmorde und Verbrechen Hitlers weiß, ist auch von Stauffenberg überzeugt, dass dieser Krieg, nicht nur nicht zu gewinnen ist, sondern Deutschland ins Verderben führen wird. Der überzeugte Patriot begreift, dass Begriffe wie Ehre und Gerechtigkeit bedeutungslos geworden sind, dass Soldaten und ganze Völker sinnlos geopfert werden und sein Vaterland in eine ungeheure, umfassende Katastrophe steuert. Er will nicht mehr länger tatenlos zusehen, wie Deutschland von einem größenwahnsinnigen Tyrannen zugrunde gerichtet wird. 1943 schließt er sich einer Widerstandsgruppe von hochrangigen Mitgliedern des Militärs und der Politik an, die Hitlers Treiben nach einigen gescheiterten Versuchen endlich ein Ende bereiten wollen. Mit der genialen Strategie, Hitlers eigene Notfallplanung - die sogenannte "Operation Walküre" - zu nutzen, planen diese Verschwörer den "Führer" zu beseitigen, sein Regime zu stürzen und die Schlüsselressorts der Reichsführung mit ihren Männern zu besetzen. Für das Schicksal von Millionen Menschen setzen sie ihr eigenes und das Leben ihrer Familien aufs Spiel. Akribisch wird ein Bombenattentat in der Wolfsschanze vorbereitet. Am 20. Juli liefert Stauffenberg die Bombe ab. Sie explodiert. Aber ist Hitler wirklich tot?


filminformer-Bewertung: Bryan Singer inszeniert das bereits mehrfach verfilmte Hitler- Attentat vom 20. Juli 1944 - zuletzt als aufwendiger Fernsehfilm mit Sebastian Koch - als akribisch recherchierten und punktgenau erzählten Thriller, als Men-on-a-Mission-Movie, das auf Psychogramme der handelnden Personen verzichtet, sondern sich ganz auf die Handlung als solche konzentriert - und daraus eine beeindruckend große Spannung bezieht. Zurückhaltend agiert in der Hauptrolle Tom Cruise, der sich perfekt ins Ensemble fügt.

-jvg

Bewertung: ****0                      

Deutschlandstart: 22.1.2009

Verleih: 20th Century Fox

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 Filmstarts am 29. Januar 2009

Der seltsame Fall des Benjamin Button

Originaltitel: The Curious Case of Benjamin Button

USA 2008 / 166 Min.

Regie: David Fincher.

Darsteller: Brad Pitt, Cate Blanchett, Taraji P. Henson, Julia Ormond, Jason Flemyng, Elias Koteas, Tilda Swinton, Faune A. Chambers.

Ein Mann (Brad Pitt) kommt als über 80-jähriger Greis auf die Welt und wird immer jünger - ein Mann wie du und ich: Auch er kann die Zeit nicht anhalten. In New Orleans werden wir Zeugen seiner Lebensgeschichte, vom Ende des Ersten Weltkriegs 1918 bis ins 21. Jahrhundert … einer Lebensgeschichte, wie sie ungewöhnlicher gar nicht sein könnte: das grandiose Schicksalspanorama eines wahrlich bemerkenswerten Mannes und der Menschen, denen er auf seinem Lebensweg begegnet: Er findet die Liebe und verliert sie wieder, er freut sich des Lebens und trauert um die Toten - vor allem aber lernt er, was wirklich von zeitloser Bedeutung ist. Bei der Geburt von Benjamin stirbt seine Mutter. Der Vater, ein Knöpfehersteller, - geschockt vom Aussehen des Sohnes - legt ihn vor der Haustür eines Altenheimes ab. Das schwächliche Baby mit der Physis eines über 80-Jährigen wird von der dort arbeitenden Queenie liebevoll aufgenommen. Sie glaubt, er sei dem Tode geweiht. Doch wächst Benjamin fast normal und relativ unbeschwert unter den Alten heran. Als Greisen-Junge lernt er die Enkelin einer Insassin kennen und verliebt sich.


filminformer-Bewertung: Eine Kurzgeschichte von F. Scott Fitzgerald diente als Vorlage für ein wunderschönes Märchen, bei dem einfach alles stimmt - das hervorragend aufspielende Ensemble (bis in die kleinste Nebenrolle), die Balance von Tragik und Komik, die liebevolle Ausstattung, die perfekte oder die Oscar-reife Maske. David Fincher, ("Sie7en"; "Fightclub") erweist sich erneut als Meister seines Faches und zeigt ein Füllhorn an originellen Einfällen. Erzählerisch bietet die Story die gesamte Bandbreite epischer Erzählkunst auf, was einige Kollegen bereits zu Vergleichen mit "Big Fish" von Tim Burton hinriss. Doch nicht nur in der optischen und erzählerischen Dichte ist "Benjamin Button" um einiges besser gelungen als Burtons großer Fisch. Die hier erzählte große Liebesgeschichte reißt mit, fesselt und lässt den Betrachter in keiner der 166 kurzweiligen Minuten aus ihrem Bann. Hier ist Fincher ein Meisterwerk gelungen der bei den Oscar-Nominierungen gerade in 13 Kategorien nominiert wurde, darunter Brad Pitt als bester Hauptdarsteller, Taraji P. Henson als beste Nebendarstellerin oder David Fincher für die beste Regie. Ein absolutes Muss! Meisterwerk!

-jvg 

Bewertung: *****                       

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Warner Bros.

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Die Frau des Anarchisten

Originaltitel: The Anarchist's Wife

Deutschland / Spanien / Frankreich 2008 / 122 Min.

Regie: Marie Noëlle, Peter Sehr.

Darsteller: María Valverde, Juan Diego Botto, Nina Hoss, Ivana Baquero, Jean-Marc Barr, Laura Morante.

Spanien zwischen 1937 und 1950: Die Geschichte des Liebes- und Ehepaares Justo (Juan Diego Botto) und Manuela (María Valverde) erzählt die gemeinsame Tochter Paloma. Ihre Erinnerungen beginnen mit der Einkesselung Madrids durch die Faschisten, die mithilfe der deutschen Legion Condor die Stadt unablässig bombardieren. Dem Donnergrollen der Detonationen setzt Anwalt Justo, der für die Anarchisten kämpft, die Propaganda entgegen und spricht im Radio als "Stimme der Revolution". Doch auch die Antifa verübt Gräuel, Frontlinien verlaufen quer durch Familienbanden und Palomas neu geborener Bruder Rafael überlebt die Hungerjahre nicht. Als sich das Blatt zugunsten General Francos wendet, schlägt die Stunde der Opportunisten und Justo, dessen unablässiges Engagement die Ehe belastet, bleibt für zehn Jahre verschollen. Zwischen Depression und Hoffnung muss die naive Manuela den Hohn der Kriegsgewinner, die das Elend der anderen bedenkenlos ausnutzen, ertragen. Ihre unerschütterliche Überzeugung wird belohnt, als sie ihren Mann im französischen Exil aufspürt: Er hat Mauthausen überlebt, ist offiziell einfacher Arbeiter, im geheimen aber weiter im Widerstand und plant mit Kampfgenossin Leni (Nina Hoss) einen Anschlag auf Franco.


filminformer-Bewertung: Ereignisreich ist das Leben, das Sehr und Noelle mit rastlosen Szenewechseln beschreiben, die die Zeit raffen müssen, um die Auswirkungen der wechselnden politischen Lage auf die familiäre und existenzielle Situation von Vater, Mutter und später auch Tochter zu demonstrieren. Wenn das ruhelos wirkt, spiegelt es nur die Unmöglichkeit für die Figuren wider, sich in Sicherheit zu wiegen.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Zorro

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Die wilden Hühner und das Leben

Deutschland 2009 / 91 Min.

Regie: Vivian Naefe.

Darsteller: Michelle von Treuberg, Lucie Hollmann, Zsa Zsa Inci Bürkle, Jette Hering, Sonja Gerhardt, Jeremy Mockridge, Philip Wiegratz, Veronica Ferres, Benno Fürmann, Jessica Schwarz, Doris Schade, Kostja Ullmann.

Ganz schön schwierig ist das mit dem Erwachsenwerden für die "Wilden Hühner". Oberhuhn Sprotte (Michelle von Treuberg) jedenfalls versteht die Welt nicht mehr: Warum hat es Fred (Jeremy Mockridge) auf einmal nur so eilig mit dem ersten Mal? Melanie (Sonja Gerhardt) hat ein Geheimnis, das sie noch nicht einmal mit ihren besten Freundinnen teilen kann, und auf der gemeinsamen Klassenfahrt ringen auch Frieda (Lucie Hollmann), Wilma (Jette Hering) und Trude (Zsa Zsa Inci Bürkle) mit ihren ganz eigenen Gefühlen … Doch am Ende zeigt sich, dass echte Freundschaft auch die größten Schwierigkeiten überwinden kann.


filminformer-Bewertung: Nach den Kinoerfolgen "Die Wilden Hühner" und "Die Wilden Hühner und die Liebe" kommt nun mit DIE WILDEN HÜHNER UND DAS LEBEN der dritte Kinofilm von Bestsellerautorin Cornelia Funke ins Kino. Unter der bewährten Regie von Vivian Naefe spielen Michelle von Treuberg, Lucie Hollmann, Sonja Gerhardt, Jette Hering und Zsa Zsa Inci Bürkle die "Wilden Hühner". Die "Pygmäen" werden erneut von Jeremy Mockridge, Philip Wiegratz, Vincent Redetzki und Martin Kurz verkörpert. An der Seite der Jungdarsteller sind Veronica Ferres, Jessica Schwarz, Benno Fürmann und Doris Schade sowie erstmals auch Kostja Ullmann zu sehen.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Constantin

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Feuerherz - Die Reise der jungen Awet

Deutschland / Österreich 2007 / 92 Min.

Regie: Luigi Falorni.

Darsteller: Letekidan Micael, Solomie Micae, Seble Tilahun, Daniel Seyoum, Mekdes Wegene, Samuel Semer.

Sie hat das Herz einer Kämpferin: Voller Stärke, Liebe und Sehnsucht. Mitten in den Wirren des Unabhängigkeitskrieges Eritreas gegen Äthiopien wächst die aufgeweckte Awet (Letekidan Micael), liebevoll betreut von italienischen Schwestern, in einem Waisenheim in Asmara auf. Überraschend stellt sich heraus, dass ihr Vater, ein Freiheitskämpfer, noch lebt. Er holt seine Tochter zu sich. Doch statt familiärer Geborgenheit findet Awet Armut und harte Arbeit. Der Vater gibt sie und ihre Schwester schließlich als "Töchter Eritreas" an eine der rivalisierenden Befreiungsarmeen. Awet erlebt dort Freundschaft und Begeisterung für die Ideale der Freiheit, aber auch den ganzen Wahnsinn des Krieges. Sie wird konfrontiert mit Tod und Fanatismus. Doch ihr "Feuerherz", ihr Mut und ihr Gewissen weisen ihr einen anderen Weg.


filminformer-Bewertung: Mit FEUERHERZ erzählt Regisseur und Drehbuchautor Luigi Falorni ("Die Geschichte vom weinenden Kamel") frei nach dem Bestseller von Senait G. Mehari die Geschichte einer scheinbar aussichtslosen Kindheit. Leider wurde mit dem Film eine große Chance vertan, denn Regisseur Falorni findet nie den rechten Zugang zu seinen Figuren. irgend wie wirken sie alle schablonenhaft und wenig greifbar. Und das, obwohl die Geschichte wirklich hochspannend und wirklich ergreifend ist, doch leider kommt die Inszenierung ziemlich platt und wenig emotional herüber. Das können die Amerikaner wirklich besser. Gegen Ende des Films fragt man sich, ob den Produzenten das Geld ausgegangen ist oder ob man sich überhaupt nicht mehr für die Geschichte und seine Protagonisten interessierte. Jedenfalls ist das Ende des Films so abrupt, das einem wirklich nichts mehr dazu einfällt.

-jvg

Bewertung: *0000                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Senator

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Im Schatten des Mondes

Originaltitel: In the Shadow of the Moon

Großbritannien 2007 / 99 Min.

Regie: David Sington.

Mitwirkend:) James A. Lovell, Mike Collins, Edwin "Buzz" Aldrin, Alan Bean, Edgar Mitchell, Dave Scott.

Vor 40 Jahren wurde ein uralter Traum der Menschheit Realität: Der erste Mensch betrat den Mond. Zum Jubiläum kommt mit IM SCHATTEN DES MONDES ein Film in die Kinos, der dieses Abenteuer mit spektakulären Bildern neu illustriert und den beteiligten Astronauten ein eindrucksvolles, berührendes Denkmal setzt. Zwischen 1969 und 1972 flogen neun amerikanische Raumschiffe zum Mond, und zwölf Männer wanderten auf seiner Oberfläche. Diese Astronauten sind die einzigen Menschen, die jemals eine andere Welt betreten haben. Zum ersten - und höchstwahrscheinlich auch letzten - Mal führt IM SCHATTEN DES MONDES die noch lebenden Crewmitglieder der Apollo Missionen zusammen und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Geschichte aus einer sehr persönlichen Perspektive zu erzählen. Jim Lovell (Apollo 8 und 13), Dave Scott (Apollo 9 und 15), John Young (Apollo 10 und 16), Gene Cernan (Apollo 10 und 17), Mike Collins (Apollo 11), Buzz Aldrin (Apollo 11), Alan Bean (Apollo 12), Edgar Mitchell (Apollo 14), Charlie Duke (Apollo 16) und Harrison Schmitt (Apollo 17) verließen unsere Welt, um sie aus gewaltiger Distanz neu zu betrachten. In prägnanten Worten schildern sie die ungeheure Wirkung, die dieses historische Abenteuer auslöste und wie es ihr Leben nachhaltig veränderte. Diese lebenden Legenden entpuppen sich als humorvoll, geistreich, emotional und sehr menschlich - bescheidene Helden, die sich die Fähigkeit des Staunens bewahrt haben und immer noch von ihrem unglaublichen Erlebnis bewegt sind.Untermalt wird dieses berührende Zeugnis aus erster Hand durch atemberaubendes, visuell großartiges Archivmaterial mit zahlreichen, originalen NASA Filmaufnahmen, die größtenteils noch niemals vorher zu sehen waren. Das Ergebnis ist ein intimes Epos: Auf eindrucksvolle Weise fängt es die Gefahren dieses großen Wagnisses ein und lässt den Stolz und die Leidenschaft einer außergewöhnlichen Ära der amerikanischen Geschichte lebendig werden.

 

filminformer-Bewertung: Das größte Fernseh-Event aller Zeiten war die Live-Übertragung der Mondlandung, als am 21. Juli 1969 Neil Armstrong als erster Mensch den Erdtrabanten betrat. Ein historisches Ereignis, das die gesamte Menschheit miteinander verband und einen lang gehegten Traum unserer Spezies realisierte - der dringend nötige Funken Hoffnung im Kalten Krieg, als Vietnam, Rassenunruhen und Studentenproteste Amerika erschütterten. Acht Jahre zuvor hatte Präsident Kennedy das Apollo-Programm ins Leben gerufen.  Mit zum Großteil unveröffentlichten 16mm-Bildmaterial der NASA und aktuellen Interviews der noch lebenden Crewmitglieder der Mond-Missionen zeichnet Sington, der für die BBC vor allem den Klimawandel dokumentierte, ein von persönlichen Piloten-Erinnerungen geprägtes Portrait einer außergewöhnlichen Ära. Nur zwölf Menschen betraten je einen anderen Himmelskörper und diese philosophische Erfahrung hat sie für immer verändert, sie zu bescheidenen, dankbaren Helden gemacht. Am Ende dieser abenteuerlichen Epoche - dem Vermächtnis des 1963 ermordeten JFKs - standen der Triumph des Machbaren, sagenhafter Stolz und Ruhm, aber auch das Glück von Apollo 13, knapp einer Katastrophe entgangen zu sein.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: polyband

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Liebesfieber

Originaltitel: Ask Tutulmasi

Türkei 2008 / 95 Min.

Regie: Murat Seker.

Darsteller: Tolgahan Sayisman, Fahriye Evcen, Tim Seyfi, Ali Erkazan, Suzan Aksoy, Ayten Uncuoglu, Murat Akkoyunlu, Yasemin Öztürk, Rahsan Gülsen, Begüm Akkaya.

Ugur (Tolgahan Sayisman) - Anfang 30, ein freundlicher und liebenswerter junger Mann, abergläubischer Fußballfanatiker, der Verrückte im Stadion, Herzenseroberer junger Damen, Muttersöhnchen, Schwesters Liebling, Arzneimittelvertreter, smart und charmant - und laut seiner Mutter auch schon längst heiratsfähig! - hat nur eins im Sinn: Fußball und Pinar (Fahriye Evcen), eine 27 Jahre alte, wunderschöne junge Frau, Perle ihrer Mutter, Prinzessin ihres Vaters, ehrgeizige Karrierefrau und Asthmatikerin mit Liebeskummer, und laut ihrer Mutter auch schon längst heiratsfähig werden vom Zufall in den zunächst sehr bewölkten Liebeshimmel getragen, indem es nur eines zu geben scheint: den Fußballgott! Denn Ugur liebt hingebungsvoll und kompromisslos - seinen Fußballclub. Doch Pinar hat nicht vor, Ugurs Fehlpässe zu verzeihen und ihre Liebe in die Verlängerung zu schicken ...                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: MaXXimum

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Seaview

Irland 2007 / 82 Min.

Regie: Nicky Gogan, Paul Rowley.

Mitwirkende: Patrick Hanlon, Michael Hughes, Dickson Vey, Samuel Edwards, Samuel Osho, Solomon Osho, Claude Ilunga Mashinda, Patrick McKenna, Ntsikelelo Duma.

Wenn man Dublin in nördlicher Richtung verlässt, gelangt man nach einer Stunde zu einer merkwürdigen Ansammlung grauer Zementhäuser; die Türen sind bunt gestrichen, und am nahen Meer verrosten alte Jahrmarktsattraktionen: Mosney wurde 1948 als Ferienlager eröffnet, in dem irische Familien ihrem Alltag entfliehen und sich erholen konnten. Wer Mosney heute besucht, findet eine völlig andere Welt vor, die allerdings noch immer mit dem Thema entkommen zu tun hat: Der ehemalige Ferienort dient heute als Aufnahmelager für Asylbewerber aus der ganzen Welt...


filminformer-Bewertung: Die Filmemacher Nicky Gogan und Paul Rowley haben drei Jahre in Mosney gelebt und das Vertrauen der Bewohner gewonnen, die ihnen ihre Lebensgeschichten erzählt haben. Langjährige Angestellte führen uns durch das Lager, durch riesige, verlassene Küchen und entlang verwahrloster Einzäunungen. Gogan und Rowley gelingen persönliche Gespräche, in denen die tragischen Dimensionen in den Einzelschicksalen der Asylanten ebenso thematisiert werden wie Alltäglichkeiten des Lagerlebens.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Arsenal

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Stilles Chaos

Originaltitel: Caos Calmo

Italien 2008 / 112 Min.

Regie: Antonello Grimaldi. D

arsteller: Nanni Moretti, Valeria Golino, Isabella Ferrari, Alessandro Gassmann, Blu Yoshimi, Silvio Orlando, Hippolyte Girardot, Alba Rohrwacher.

Sommer, Strand, Hilferufe. Pietro (Nanni Moretti) rennt los und rettet eine Frau (Isabella Ferrari) aus der Flut. Als er heimkommt, ist seine Frau tot - aus heiterem Himmel gestorben. Und jetzt? Als es Herbst wird, muss seine kleine Tochter (Blu Yoshimi) wieder zur Schule. Pietro, der vielbeschäftigte Pay-TV-Manager, bringt sie selbst bis zum Schultor. Bleibt einfach da, setzt sich auf eine Bank im Park und passt auf - Tag für Tag. Kollegen, die Schwägerin (Valeria Golino), sein Bruder (Alessandro Gassmann) kommen vorbei und schütten ihm ihr Herz aus, Wildfremde lächeln ihm zu. Aus dem Arbeitstier wird ein sorgender Vater und schrulliger Weiser. Der verborgene Schmerz des nur scheinbar Gefassten verwandelt sich in Zuwendung zu allen anderen und endlich, als ihn die Tochter ins Leben zurückholt: sich selbst.


filminformer-Bewertung: Ein melancholisch-heiteres Märchen um Vater, Tochter und alle Lieben, in dem sich Trauer und Komik wunderbar mischen - und der große Nanni Moretti in seiner besten Rolle seit langem sich selbst übertrifft.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Kool

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Teenage Angst

Deutschland 2008 / 64 Min.

Regie: Thomas Stuber.

Darsteller: Franz Dinda, Niklas Kohrt, Michael Ginsburg, Janusz Kocaj, Stephanie Schönfeld, Michael Schweighöfer, Kerstin De Ahna.

Seit ihre wohlhabenden Eltern sie in ein abgelegenes Elite-Internat gesteckt haben, wollen sie dem goldenen Käfig entkommen: Aus Langeweile treffen sich die Zöglinge Konstantin (Franz Dinda), Dyrbusch (Niklas Kohrt) und Bogatsch (Michael Ginsburg) nachts auf einem Landhaus, um sich Trink- und Gewaltexzessen hinzugeben. Ihre gefährlichen Spiele eskalieren, als sie den Außenseiter Leibnitz (Janusz Kocaj) foltern, der unbedingt dazugehören will...

 

filminformer-Bewertung: Auf der Berlinale vorgestelltes Low-Budget-Drama von Debütant Thomas Stuber, der ein niederschmetterndes Bild der Jugend entwirft. Ähnlich wie "The Great Ecstasy of Robert Carmichael" oder "Das Experiment" schaukelt sich eine Situation aufgrund fataler Gruppendynamik hoch. Ein Internat als soziale Versuchsanordnung. Der von Thomas Stuber inszenierte und von Holger Jaeckle geschriebene Spielfilm zeigt präzise und unerbittlich, wie in einem Vakuum, das untätige Eltern und lebensfremde Lehrer hinterlassen, sadistische Gruppendynamiken entstehen, die erst im öffentlichen Bewusstsein wahrgenommen werden, wenn es für die Opfer bereits zu spät ist. Die vier Schüler, die hier diese Dynamik in Gang setzen, werden in TEENAGE ANGST packend verkörpert von Franz Dinda, Niklas Kohrt, Janusz Kocaj und Michael Ginsburg. Harte Kost.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Salzgeber

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The Rocker

USA 2008 / 103 Min.

Regie: Peter Cattaneo.

Darsteller: Rainn Wilson, Josh Gad, Emma Stone, Jane Lynch, Christina Applegate, Jeff Garlin, Teddy Geiger, Aziz Ansari, Talia Russo, Samantha Weinstein, Mark Forward, Ellie Knaus.

Auch 20 Jahre nach dem intriganten Rauswurf bei den Hard Rockern Vesuvius hat Drummer Fishman seiner Ex-Band nicht vergeben. Denn Vesuvius kam ganz nach oben, während er abstürzte. Als sein Neffe ihm den Platz in einer Teen-Garagenband anbietet, ergreift Fishman die Comeback-Chance. Aus dem temporären Job wird ein fester, aus den No-Names eine Hitband. Doch auch hier droht Fishman, dem Erfolg geopfert zu werden.


filminformer-Bewertung: Mit einer Komödie über die Musikbranche und einen liebenswerten Exzentriker findet Regisseur Peter Cattaneo einigermaßen Anschluss an seinen Überraschungshit "Ganz oder gar nicht". Zwar spinnt "The Rocker" einige romantische Fäden zuviel, will jeder seiner Hauptfiguren Liebe schenken. Doch insgesamt versprechen Dialogwitz, Situationskomik und der versponnene Rainn Wilson in der Titelrolle einen Film, der trotz einigem Klamauk teilweise ganz gut gefallen kann.

-jvg

Bewertung: ***00                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: 20th Century Fox

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Wen die Geister lieben

Originaltitel: Ghost Town

USA 2008 / 102 Min.

Regie: David Koepp.

Darsteller: Ricky Gervais, Greg Kinnear, Téa Leoni, Billy Campbell, Kristen Wiig, Dana Ivey, Aasif Mandvi, Jordan Carlos, Claire Lautier, Bridget Moloney.

Nachdem er bei einer Routine-OP für einige Minuten in der Warteschleife zum Jenseits hing, kann der übellaunige Zahnarzt Dr. Pincus reanimiert plötzlich Geister sehen und bekommt unerwartet eine große Entourage. Denn die Ruhelosen bedrängen ihn, Unerledigtes für sie zu regeln, ihre Seelen endlich zu befreien. Solch karitativen Akten verweigert sich der Egoist, bis ihm Frank (Greg Kinnear), der lästigste Plagegeist, einen Deal vorschlägt. Kann er verhindern, dass Franks Witwe ihre Heiratspläne mit Anwalt Richard realisiert, verschwindet der Spuk aus seinem Leben. Obwohl Pincus charmefreie Zone und physisch gelebter Durchschnitt ist, will er selbst die attraktive Archäologin Gwen (Téa Leoni) als alternative romantische Option verwirren...


filminformer-Bewertung: In seiner vierten Regiearbeit gibt sich Hitautor David Koepp ("Indiana Jones IV") erstmals komisch und romantisch. Der Plot ist nicht übermäßig originell, das Drehbuch aber dialogstark und auf die Stärken von Englands Starkomiker Ricky Gervais abgestimmt. Der Romantiker ist untypisch für den sarkastischen Profi, doch Partnerin Téa Leoni macht ihm den Rollenwechsel leicht und dem Zuschauer auch verständlich.

-jvg                      

Deutschlandstart: 29.1.2009

Verleih: Kinowelt

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filminformer-Bewertung: ***** = Meisterwerk! ****0 = Hervorragend ***00 = Unterhaltsam **000 = Mittelmäßig *0000 = Mit Mühe im Kino geblieben! 00000 = Unterirdisch - Ich will mein Geld zurück!

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